Jahresbericht Evaluation 2022
Im Jahr 2022 nahmen gut 2,9 Millionen Frauen am Früherkennungsprogramm für Brustkrebs teil. Davon nahmen 86 % regelmäßig alle 2 Jahre am Mammographie-Screening teil. Eine regelmäßige Teilnahme der Frauen ist wünschenswert, da dies zu einem deutlich größeren Anteil kleiner und prognostisch günstiger Karzinome in der Entdeckung führt: Insgesamt wurden im Jahr 2022 knapp 18.000 Karzinome entdeckt, wobei 81% ohne Lymphknotenbefall und 80% der Karzinome maximal 2 cm groß waren.
Die Auswertung von Intervallkarzinomen des Mammographie-Screenings gibt Aufschluss darüber, wie hoch die Programmsensitivität und folglich die Güte der Früherkennung ist. Im vorliegenden Bericht wurden erstmalig die Intervallkarzinomraten aus Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Hessen und Bayern für die Jahre 2016 bis 2020 dargestellt. Regional unterschiedlich sind im Schnitt pro 10.000 unauffällig untersuchter Frauen 14 bis 18 Intervallkarzinome aufgetreten. Mittels der Intervallkarzinomraten lässt sich die Programmsensitivität berechnen, die für die 2-Jahreszeiträume von 2016 bis 2020 für die Screening-Einheiten der evaluierten Bundesländer rund 80 % erreicht.
Lesen Sie alle Ergebnisse im Jahresbericht Evaluation 2022.
Jahresbericht Qualitätssicherung 2022
Im Berichtsjahr 2022 wurden gut 5,6 Millionen Frauen eingeladen. 51 % dieser Frauen folgten der Einladung, so dass 2,9 Millionen Frauen untersucht wurden.
Rund 123.000 dieser Frauen erhielten eine Einladung zur Abklärung, da mindestens eine der beiden befundenden Ärztinnen oder Ärzte eine Auffälligkeit entdeckte. Bei 90.000 der wiedereingeladenen Frauen konnte dieser Verdacht durch weitere bildgebende Untersuchungen ausgeräumt werden. 33.000 Frauen wurde mittels Biopsie Gewebe zur weiteren histopathologischen Untersuchung entnommen. Dabei wurden rund 18.000 Karzinome entdeckt. Die Brustkrebsentdeckungsrate liegt bei 6,1 Karzinome auf 1.000 untersuchte Frauen.
Im Jahresbericht Qualitätssicherung wird erstmals die Zunahme der neoadjuvant behandelten Tumoren seit 2017 dargestellt und berücksichtigt damit in der Auswertung die kontinuierliche Zunahme neoadjuvanter Therapien. Diese Behandlungen VOR dem operativen Eingriff können zu einer Reduzierung der Tumorgröße führen, so dass die postoperative Größenbestimmung nicht mehr mit der diagnostizierten Größe der Bildgebung im Screening korreliert.
Lesen Sie alle Ergebnisse im Jahresbericht Qualitätssicherung 2022.
Geschäftsbericht 2024
Das Geschäftsjahr 2024 war von der Altersgrenzenerweiterung des Programms geprägt. Zum 01. Juli 2024 konnten sich erstmalig auch Frauen im Alter von 70 bis 75 Jahren für einen Untersuchungstermin im Mammographie-Screening anmelden. Für die Umsetzung waren und sind große Anstrengungen aller Beteiligten in organisatorischer, rechtlicher, aber auch wissenschaftlicher Hinsicht notwendig. Die Kooperationsgemeinschaft Mammographie hat diese Herausforderung problemlos bewältigt und wird weiterhin an der Fortentwicklung des Programms aktiv arbeiten.
Auch die Tätigkeitsbereiche und regelmäßigen Aufgaben der Geschäftsstelle wurden in diesem Jahr erfolgreich fortgeführt. Dazu gehörten u. a. die Durchführung aller geplanten Rezertifizierungsverfahren sowie die termingerechte Erstellung der Jahresberichte Evaluation und Qualitätssicherung.
Mammo Report - Daten und Fakten zum deutschen Mammographie-Screening-Programm (Januar 2024)
Für das deutsche Mammographie-Screening-Programm werden jährlich Leistungsparameter und Frühindikatoren ausgewertet. Zu den wichtigsten zählen die Einladungsrate und Teilnahmerate, die Wiedereinbestellungsrate, die Brustkrebsentdeckungsrate sowie die Stadienverteilung.
Programmbeschreibung
2002 beschloss der Bundestag einstimmig, das Mammographie-Screening-Programm in Deutschland umzusetzen. Nur drei Jahre später gingen die ersten Screening-Einheiten an den Start. Seit 2009 wird bundesweit allen Frauen zwischen 50 und 69 Jahren zweijährlich die Teilnahme am Screening angeboten. Zwischen dem organisierten Früherkennungsprogramm und der Früherkennung in der kurativen Versorgung bestehen grundsätzliche Unterschiede. Das Mammographie-Screening umfasst ein Einladungssystem, das alle anspruchsberechtigten Frauen auf Basis von Einwohnermeldedaten zur Untersuchung einlädt. Somit ist das Screening bevölkerungsbezogen. Zusätzlich unterliegt das Mammographie-Screening-Programm einer strengen Qualitätssicherung und wird regelmäßig evaluiert.